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Hinter den Kulissen der Suisse Tier 2025

Vom 21. bis 23. November 2025 fand bei der Messe Luzern die Suisse Tier statt. Neben zahlreichen Ausstellern waren auch rund 140 Tiere in den Messehallen. Eine Stallcrew kümmerte sich rund um die Uhr um das Wohl der Tiere.

Suisse Tier
Luzern, Schweiz

Es ist der 21. November 2025. Die Suisse Tier öffnet heute zum 14 Mal ihre Tore. An diesem Freitagmorgen vor Messestart lässt sich das Stallteam bei seinen täglichen Aufgaben über die Schultern schauen.

Frühstart hinter verschlossenen Türen

Bevor die ersten Besuchenden eintreffen, herrscht hinter den Kulissen bereits voller Betrieb. Franz Burri ist der Stallchef an der Suisse Tier. Für ihn beginnt der Suisse Tier Tag um 5.15 Uhr. Auf seiner ersten Kontrollrunde durch die Hallen verschafft er sich einen Überblick, wie es den Tieren geht.

Um 5.30 Uhr treffen weitere Mitglieder der fünfköpfigen Stallcrew ein: Nebst Stallchef Franz Burri sind dies Pascal Huber, Samuel Barmet, Leonie Peter sowie Karl Scheuber. Sie alle sind Fachleute, die einen eigenen Hof betreiben oder anderweitig in der Landwirtschaft tätig sind. 

Die Stimmung ist locker und gut gelaunt, mit spürbarer Vorfreude auf den ersten Messetag. Trotz der frühen Stunde wirkt die Gruppe erstaunlich wach und voller Elan. Wieso, macht Pascal Huber später deutlich: «Zuhause auf dem Hof wäre ich um diese Uhrzeit auch schon aufgestanden, wenn nicht sogar schon früher.»

Die Arbeit beginnt. Die Aufgaben im Stallteam sind klar verteilt: Stallchef Franz Burri kümmert sich um die beiden Ställe mit den Mutterkühen und ihren Kälbern, Samuel Barmet und Leonie Peter betreuen die Milchkühe, Pascal Huber ist für die Geissen zuständig, Karl Scheuber für die Schafe. An diesem Freitag stösst zusätzlich Markus Hochuli zur Gruppe. Er übernimmt die Betreuung der Mastmunis und unterstützt das Team im Morgenprogramm. Während der Messe wird diese Aufgabe täglich von einer externen Fachperson durchgeführt. Daher erhält Markus vor seinem Start noch eine kurze Einweisung durch Franz.


«Zuhause auf dem Hof wäre ich um diese Uhrzeit auch schon aufgestanden, wenn nicht sogar schon früher.»

Pascal Huber


Der Tag nimmt Fahrt auf

Um 5.45 Uhr ist die gesamte Stallcrew bereits in ihren Aufgaben vertieft. Franz wirft einen weiteren Blick auf die Mutterkühe und ihre Kälber, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. Danach holt er in der Halle 2 das Material für die Fütterung und das Ausmisten und fährt durch die kalte Morgenluft zurück zu den Ställen. Im ersten Mutterkuhstall werden die Tiere gefüttert. Während sie fressen, mistet Franz den Stall in Ruhe aus.

Nebenan hat Markus Hochuli in der Zwischenzeit bereits alle 24 Mastmunis kontrolliert und beginnt nun mit dem Ausmisten der Ställe. Dafür begibt er sich in den Stall zusammen mit drei Mastmunis – ein Anblick, der beeindruckt. «Die Tiere spüren, dass ich keine Angst vor ihnen habe», erklärt er. «Darum kann ich problemlos mit ihnen auf engstem Raum arbeiten.»

Nach und nach stossen auch Pascal Huber und Karl Scheuber zum Team. Beide wissen, was zu tun ist, und verschwinden sofort zu ihren Tieren: Pascal zu den Geissen, Karl zu den Schafen. Ein kurzer Blick auf jedes Tier, danach wird auch dort gefüttert und ausgemistet. Das Futter wirkt dabei wie ein bewusst eingesetztes Ablenkungsmanöver. Während die Tiere fressen, können Pascal und Karl die Ställe in Ruhe ausmisten.

Wellnessprogramm für die Milchkühe

Zurück bei den Rindern: Um das Melken muss sich das Stallteam nicht kümmern, denn der Stall der Milchkühe ist mit einem automatischen Melkroboter ausgestattet. Die Kühe gehen selbstständig hinein und werden dort gemolken.

Auf dem Vorplatz zwischen den Hallen 1 und 2 bekommen die Milchkühe ihr morgendliches Wellnessprogramm. In zwei Gruppen werden sie nacheinander gewaschen. Schnee und kalte Luft spielen dabei keine Rolle, die tiefe Temperatur machen ihnen nichts aus. «Die optimale Temperatur für Kühe liegt zwischen 5 und 15 Grad Celsius», erklärt Franz später. Die Dusche scheint ihnen zu gefallen, sie wirken auf jeden Fall sehr entspannt. Kurz darauf stehen alle 15 Milchkühe frisch «geduscht» wieder im Stall. Es wird noch neues Stroh verteilt, und schon sind sie für den ersten Messetag bereit. Morgen dürfen sie sich bereits wieder auf ihre nächste Morgendusche freuen.


«Die Tiere kommen aus verschiedenen Betrieben und müssen sich zuerst in den Hallen eingewöhnen und ihre Rangordnung klären»

Franz Burri


Letzte Handgriffe vor dem Messestart

Sobald die ersten Stallmitarbeitenden mit ihren Aufgaben fertig sind, helfen sie den anderen aus. Wie zum Beispiel Markus und Pascal, die Franz bei den Mutterkühen unterstützen. Später sagt Pascal dazu: «Ich wusste, dass meine Arbeit bei den Geissen nicht so lange dauert, bin aber trotzdem früher aufgestanden, damit ich die anderen noch unterstützen kann.» Eine Aussage, die den Zusammenhalt im Stallteam gut zeigt.

Es geht spürbar in den Endspurt. Gemeinsam geht das Team ein letztes Mal durch die Hallen, der Melkroboter wird noch mit frischem Wasser gereinigt und die letzte Futterladung für die Milchkühe wird angemischt und verteilt. Danach ist der Einsatz vor dem Messestart abgeschlossen.

Wohlverdientes Frühstück

Die Stallcrew zieht sich um und trifft sich zum gemeinsamen Frühstück. Auch hier wird spürbar, wie gut das Team in den vergangenen Tagen zusammengewachsen ist. Die Atmosphäre ist locker und kollegial, ganz so wie während der gemeinsamen Arbeit zuvor. Das Team und die Tiere sind nämlich nicht erst zur Messe angereist. Bereits in den vergangenen zwei Tagen sind sie in den Messehallen eingetroffen. Und das aus gutem Grund: «Die Tiere kommen aus verschiedenen Betrieben und müssen sich zuerst in den Hallen eingewöhnen und ihre Rangordnung klären», erklärt Stallchef Franz Burri. Das ist bis zum Messestart bestens gelungen.

Nach der frühen Morgenschicht ist der Einsatz der Crew jedoch noch nicht vorbei. Während der Messe bleibt das Team rund um die Uhr bei den Tieren in den Hallen. Sie beobachten, wie es ihnen geht, misten bei Bedarf aus und geben den interessierten Besuchenden gerne Auskunft auf ihre Fragen.

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