Was tun bei Buttersäuregeruch in der Grassilage?
Was steckt hinter dieser Fehlgärung? Langsam nähern wir uns dem Herbst, einer Zeit, in der die Silierung häufig unter erschwerten Bedingungen erfolgt. Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden nehmen ab, die Vegetation verlangsamt sich, und das Gras bleibt oft länger feucht...
Langsam nähern wir uns dem Herbst, einer Zeit, in der die Silierung häufig unter erschwerten Bedingungen erfolgt. Die Tage werden kürzer, die Sonnenstunden nehmen ab, die Vegetation verlangsamt sich, und das Gras bleibt oft länger feucht. All dies erschwert nicht nur die Ernte, sondern beeinflusst auch die Qualität der Silage.
Gerade unter schwierigen Bedingungen ist ein sauberes Management entscheidend für die Qualität der Silage. Dabei sind folgende Punkte besonders zu beachten:
- Schnitthöhe: mind. 7–10 cm, um Erd- und Gülleeintrag zu vermeiden
- Zügiges Anwelken und möglichst kurze Feldliegezeiten
- Gute Verdichtung im Silo
- Eine rasche pH-Absenkung, um Fehlgärungen zu verhindern
Hinter dem typischen Buttersäuregeruch steckt meist eine Fehlgärung, die durch Clostridien ausgelöst wird. Diese Bakterien kommen in der Umwelt vor, etwa im Boden, beispielsweise in Mist oder Gülle. Wenn sie über Erdpartikel oder Güllereste ins Silo gelangen und dort auf feuchte, sauerstoffarme Bedingungen treffen, können sie sich vermehren. Unter anaeroben und feuchten Bedingungen können sich Clostridien vermehren und neue Sporen und sogar teilweise Toxine bilden. In der Silage führen Clostridien zu einem starken Proteinabbau sowie zur Bildung von Buttersäure, wobei Zucker und Milchsäure abgebaut werden.
Clostridien wirken sich auf mehreren Ebenen negativen aus.
Silage:
- Proteinabbau
- Buttersäurebildung
- Abbau von Zucker und Milchsäure
Tiergesundheit:
- Silage wird ungern gefressen
- Schlechte Proteinqualität
- Erhöhter Milchharnstoffgehalt
- Toxine können Krankheiten auslösen